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Den pH-Wert regulieren: Warum steigt oder sinkt der pH-Wert im Pool?

Den pH-Wert regulieren: Warum steigt oder sinkt der pH-Wert im Pool?

Lina Rehfeldt |

Es ist wichtig, den pH-Wert im Pool zu regulieren, um dauerhaften Badespaß zu garantieren. Denn ein zu hoher oder zu niedriger pH-Wert kann sich negativ auf die Gesundheit der Badegäste sowie auf die Bestandteile des Pools auswirken. Doch worum handelt es sich beim pH-Wert – und was sagt es aus, wenn der pH-Wert zu hoch oder zu niedrig ist?

Erfahren Sie hier, was es mit dem Potenzial des Wasserstoffs auf sich hat, wie Sie in Ihrem Pool den pH-Wert einstellen und was dabei zu beachten ist.

Was ist der pH-Wert im Pool?

Das sogenannte Potenzial des Wasserstoffs, lat. „pondus hydrogenii“ oder „potentia hydrogenii“ gibt an, wie sauer oder basisch eine wässrige Lösung ist. Es besagt, wie sich Wasserstoffionen in einer wässrigen Lösung verhalten. Der richtige pH-Wert spielt eine wichtige Rolle im alltäglichen Leben. Denn nur so funktionieren gewisse Prozesse in unserer Umwelt sowie im Menschen selbst. So sorgt der leicht säuerliche Wert der Haut dafür, dass Bakterien sich nicht so leicht darauf ablagern können. In der Natur sind manche Pflanzen auf einen sauren oder alkalischen Boden angewiesen, je nachdem, welchen Nährstoff sie benötigen.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch im Pool der richtige pH-Wert entscheidend ist für unbeschwertes Badevergnügen. Zwar wäre für die Haut ein Wert von 5,5 ideal. Allerdings würde die Säure Metallbausteine beschädigen und zu Reizungen an den Schleimhäuten und im Auge führen.

Ein pH-Wert von etwa 7,0 bis 7,4 gilt daher als optimal für das Poolwasser. Zur besseren Orientierung für den pH-Wert im Pool dient diese Tabelle. Sie zeigt an, welchen pH-Wert einige gängige Substanzen aufweisen:

 

 pH-Wert 

 Substanz 

 Acidität / Basizität 

 

 Salzsäure 3,6 % 

 Sauer 

 1,5 

 Magensäure 

 2 

 Zitronensaft 

 3 

 Coca Cola 

 4 

 Wein 

 5,5 

 Hautoberfläche 

 6 

 Mineralwasser 

 7 

 Reines Wasser 

 Neutral 

 7,5 

 Blut 

  Alkalisch / basisch 

 8,5 

 Meerwasser 

 9 

 Backpulver 

 10 

 Waschmittel 

 11,5 

 Haushaltsammoniak 

 12,5 

 Bleichmittel 

 13 

 Rohrreiniger 

 14 

 Natronlauge 

pH-Wert im Pool messen: Diese Optionen gibt es

Bevor es darum geht, den pH-Wert im Pool einzustellen, ist es wichtig, diesen erstmal herauszufinden. Erste Anzeichen für einen falschen pH-Wert gibt trübes und milchiges Poolwasser. Um dagegen im Pool grünes Wasser klar zu bekommen, gilt es, gegen einen Algenbefall vorzugehen.

Generell bestehen mehrere Möglichkeiten, um den pH-Wert Ihres Pools zu messen. Doch Vorsicht: Warten Sie nach einer Chlorung mindestens zwölf Stunden bevor Sie den pH-Wert messen.

  • Teststreifen: Diese gehören zu den manuellen Pooltestern und stellen die einfachste Möglichkeit dar, den pH-Wert zu messen. Dafür gilt es, den Indikator-Teststreifen kurz ins Wasser zu halten. Danach vergleichen Sie die angezeigte Farbe mit der beigefügten Farbskala. Diese Art des Messens ist zwar etwas ungenau, geht jedoch sehr schnell und gibt eine Orientierung, ob das Poolwasser eher alkalisch oder sauer ist.
  • Testkit mit Flüssigkeit: Hierbei entnehmen Sie dem Pool etwas Wasser und geben es in ein Teströhrchen. Anschließend kippen Sie dort die Testflüssigkeit aus dem Kit hinein. Schütteln Sie das Teströhrchen, bis es sich komplett einfärbt. Die Farbe gleichen Sie nun mit der beiliegenden Farbtabelle ab.
  • Testkit mit Tabletten: Ziehen Sie den Deckel der Testbox ab und tauchen Sie diese vollständig unter Wasser. Sie sollte fast komplett mit Wasser gefüllt sein. Nun geben Sie eine Tablette aus dem Testkit hinzu. Schließen Sie die Box mit dem Deckel ab und schütteln Sie sie kräftig, bis sich die Tablette aufgelöst hat. Auf der Box klebt eine Farbtabelle, die Sie nun zum Ermitteln des pH-Wertes heranziehen können.
  • Digitale Messgeräte: Elektronische Pooltester sind äußerst genau und unkompliziert anzuwenden. Die Anleitung entnehmen Sie am besten dem Lieferumfang. In der Regel gilt es, das Gerät zu kalibrieren, bevor Sie es einsetzen. Je nach Messgerät können Sie den pH-Wert ablesen, wenn Sie das Gerät kurz ins Wasser halten oder es mit Wasser füllen und eine entsprechende Tablette hinzugeben.

Warum steigt der pH-Wert im Pool?

Sind Sie der Ansicht, Ihr Poolwasser ist milchig oder trüb? Dann kann es sein, dass der pH-Wert im Pool zu hoch ist. Das bedeutet, Sie haben es mit basischem Wasser zu tun. Um sicher festzustellen, ob der pH-Wert zu hoch ist, nutzen Sie am besten die oben beschriebene Messmethoden.

Deswegen ist der pH-Wert im Pool zu hoch

Der pH-Wert steigt aus verschiedenen Gründen an. Es kann an falsch eingesetzten Chemikalien ebenso liegen, wie an Fremdpartikeln. Die häufigsten Ursachen für einen zu hohen pH-Wert sind:

  • Kohlensäure, die sich bei Inbetriebnahme des Pools nach der Winterpause vom Calcium Carbonat löst und so ausgast. Die Kohlensäure erhöht den pH-Wert im Poolwasser.
  • Fremdpartikel, die in den Pool gelangen, beeinflussen den pH-Wert des Pools. Dazu gehören Blätter, Hautschuppen oder Pollen, ebenso wie Sonnenmilch und andere Flüssigkeiten.
  • Falsch eingesetzte Chemikalien oder Algizide sorgen bisweilen dafür, dass sich der pH-Wert stark erhöht. Daher gilt es, einige Stunden nach dem Einsatz von Chemikalien, den pH-Wert im Pool nachzuprüfen.

Das passiert, wenn der pH-Wert zu hoch ist

Ist die Zahl zu hoch, ist es wichtig, den pH-Wert zeitnah zu regulieren. Denn ein zu hoher pH-Wert bewirkt auf Dauer u. a., dass …

  • … Chlor nicht mehr so gut wirkt.
  • … sich Algen und andere Mikroorganismen schneller bilden.
  • … Metallbauteile vom Pool und der Filteranlage leichter korrodieren.
  • … sich die Flockung verschlechtert.
  • … Schleimhäute gereizt werden.
  • … es zu Hautunverträglichkeiten und Augenreizungen kommt.

Warum sinkt der pH-Wert im Pool?

Ein zu niedriger pH-Wert kommt deutlich seltener vor als ein zu hoher. Trifft dieser Fall dennoch ein, liegt es hauptsächlich daran, dass etwas mit einem niedrigen pH-Wert in den Pool gelangt ist.

Gründe für einen zu niedrigen pH-Wert

Ein zu niedriger pH-Wert liegt meist an folgenden Ursachen:

  • Regnet es, dann senkt sich der pH-Wert im Pool ab. Denn in Deutschland hat das Regenwasser einen pH-Wert von 5,6 bis 5,8 und ist somit sauer. Dies lässt sich leicht durch eine Poolabdeckung verhindern.
  • Fremdpartikel, die in den Pool gelangen, können ebenfalls zu einem niedrigen pH-Wert führen. Dagegen hilft es, regelmäßig alle Partikel und Schmutz mithilfe eines Keschers und Poolsaugers zu entfernen.

Auswirkungen, wenn der pH-Wert zu niedrig ist

Ist der pH-Wert zu niedrig, gilt es, ihn schnell wieder richtig einzustellen. Denn zu den Konsequenzen gehören Folgende:

  • Die Desinfektionswirkung von Chlor im Pool nimmt ab.
  • Es kommt zu Korrosionen an metall- und mörtelhaltigen Teilen, wie Fliesenfugen oder Pooltreppen.
  • Badegäste leiden unter Reizungen an Atemwegen und Schleimhäuten.
  • Das Flockungsmittel wirkt nicht mehr so gut.
  • Das Poolwasser fängt an, unangenehm zu riechen.

pH-Wert regulieren: So funktioniert es

Um den pH-Wert einzustellen, ist es zunächst nötig, die geeigneten Utensilien zur Hand zu haben. Dazu gehören neben den Teststreifen oder Messgeräten auch Poolzubehör wie Kescher und Poolsauger. Darüber hinaus benötigen Sie einen pH-Senker oder pH-Heber, je nachdem ob der pH-Wert zu hoch oder zu niedrig ist.

Fassungsvermögen des Pools ausrechnen

Bevor Sie den Pool mit pH-Plus oder pH-Minus behandeln, gilt es auszurechnen, wie viel Granulat Sie benötigen. Dafür ist das Fassungsvolumen Ihres Pools relevant. Dieses errechnen Sie wie folgt:

  • Rechteckiger Pool: Länge x Breite x durchschnittliche Tiefe
  • Runder Pool: Durchmesser x Durchmesser x durchschnittliche Tiefe x 0,78
  • Ovaler Pool: Länge x Breite x durchschnittliche Tiefe x 0,89

Handelt es sich um eine andere Poolform, können Sie das Schwimmbad in einzelne Teilbereiche untergliedern und diese ausrechnen. Am Ende addieren Sie die Werte und erhalten so das gesamte Fassungsvermögen Ihres Pools.

Falls Ihr Schwimmbecken überall die gleiche Tiefe aufweist, ist natürlich keine durchschnittliche Tiefe nötig.

pH-Wert regulieren: Mit pH-Minus den pH-Wert senken

Nachdem Sie den pH-Wert im Pool bestimmt und das Fassungsvermögen errechnet haben, gilt es nun herauszufinden, wie viel Granulat Sie benötigen. Das geht wie folgt:

  • Ziehen Sie vom gemessenen pH-Wert Ihren Wunschzielwert ab. Haben Sie beispielsweise einen Wert von 7,8 gemessen und möchten auf 7,2 landen, sieht die Rechnung so aus: 7,8 – 7,2 = 0,6.
  • Jetzt geht es darum herauszufinden, wieviel pH-Senker-Granlaut Sie brauchen. Orientieren Sie sich für die Berechnung am besten an der beigefügten Anleitung. In der Regel sieht die Vorgehensweise wie folgt aus: Poolvolumen x 10 = Anzahl an Gramm Granulat, um den pH-Wert um 0,1 zu senken. Bei einem Poolfassungsvermögen von 56 m³ benötigen Sie demnach 560 g, um den pH-Wert um 0,1 zu senken.
  • Um Ihren Wert nun um 0,6 zu senken, brauchen Sie: 6 x 560 g = 3.360 g Granulat

Geben Sie nun das pH-Senker-Granulat in das Poolwasser. Dies funktioniert am besten, wenn Sie etwas Zirkulation erzeugen und das Mittel an mehreren Stellen im Pool einfügen. Denn wenn sich das Granulat vollständig aufgelöst hat, ist es möglich, wieder im Pool zu schwimmen.

Daneben gibt es auch pH-Senker in flüssiger Form. Mit 0,1 Liter pH-Minus flüssig auf 10 m³ Wasser erzielen Sie eine Senkung von 0,1 pH.

PH-Wert einstellen: Mit pH-Plus den pH-Wert steigern

Um die richtige Menge an pH-Plus Granulat zu verwenden, benötigen Sie zunächst die Literanzahl im Pool. Nehmen Sie dazu das vorher errechnete Fassungsvermögen und multiplizieren Sie es mit 1.000. So erhalten Sie die Literanzahl.

Nun gilt es, die passende Menge an pH-Plus-Granulat zu berechnen. Dies geht ganz einfach:

Möchten Sie den pH-Wert um 0,2 erhöhen, dann benötigen Sie pro 1.000 Liter 4,5 g pH-Plus-Granulat. Das bedeutet, bei einer Literanzahl von 56.000 l sieht die Rechnung so aus:

56.000 / (1.000 / 4.5g) = 56 x 4,5 g = 252 g

Um das Granulat nun gut im Wasser zu verteilen, sollte möglichst viel Bewegung herrschen. Schalten Sie dafür den Poolfilter an oder bewegen Sie das Wasser durch einen Kescher oder Ähnliches. Nun streuen Sie das Granulat am besten an mehreren Stellen ins Wasser. Sie können das Granulat auch vorab in einem Eimer Wasser auflösen und dann in das Schwimmbecken geben.

Bei flüssigem pH-Heber benötigen Sie etwa 0,1 l pH-Plus auf 10 m³, um den pH-Wert um 0,1 zu heben.

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